Sehenswertes und Umgebung

St. Johannes Kirche (Bretleben)

Geschichte
Die heutige St. Johannes-Kirche, ein beeindruckendes Beispiel spät-historistischer Architektur, wurde von den Berliner Architekten Hans Grisebach und Georg Dinklage entworfen und ab August 1897 unter der Leitung von August Oetken erbaut. Sie ist bereits die dritte Kirche an diesem Ort. Während eine Vorgängerkirche direkt an der Stelle der heutigen Kirche stand, gehörte eine weitere Kirche im Oberdorf einst zum Kloster Oldisleben. Der Neubau wurde beschlossen, als der Zustand der alten Dorfkirche sich verschlechterte und die wirtschaftlichen Bedingungen eine Neuerbauung begünstigten.

Architektur
Die Kirche präsentiert sich in einem eklektizistischen Stil als kreuzförmige Saalkirche mit einem polygonalen Chorabschluss und einem imposanten Westturm, der durch eine Hausteinverblendung hervorsticht. Der Innenraum besticht durch seine kunstvoll aufstuckierten Rabitzgewölbe und die beeindruckenden Gewölbesysteme. Leider ist von der ursprünglichen Innenausstattung nur wenig erhalten geblieben.

Sanierung und Erhalt
Aufgrund schwerer Schäden am Dach und im Innenraum, die durch Vandalismus noch verschärft wurden, musste die Kirche von 1960 bis 2000 geschlossen bleiben. Dank der Deutschen Stiftung Denkmalschutz, der Stiftung KiBa, finanzieller Unterstützung des Landes, der Kirchgemeinde und zahlreichen Spenden konnte eine umfassende Sanierung eingeleitet werden. Heute ist die St. Johannes-Kirche der einzige weitgehend im Originalzustand erhaltene Sakralbau des renommierten Architektenbüros Grisebach & Dinklage und ein bedeutendes kulturelles Denkmal für das Dorf und seine Umgebung.